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Mobile first – muss das sein?

„Mobile First“ – Muss das sein?

Wer kennt es nicht? Zu Hause sucht man sich ein Restaurant aus und unterwegs schaut man noch schnell nach dem Weg mit dem Smartphone oder durchstöbert schon mal die Speisekarte. Doch damit das auch so reibungslos auf allen Geräten funktioniert, müssen Websites darauf ausgelegt und angepasst sein.

Beim Erstellen einer neuen Website kommt man daher nicht mehr um den Begriff „Mobile First“ herum. Seit Jahren gehört es zu den Grundsätzen des Webdesigns. Doch was genau wird darunter verstanden und ist dieser Strategie-Ansatz universell einsetzbar? Und auch sinnvoll?

Was bedeutet „Mobile First“?

Der Begriff „Mobile First“ bezeichnet ein Konzept für das Webdesign, sowie die Konzeption von Webseiten. Es sieht vor, dass die für mobile Endgeräte optimierte Version einer Website zuerst entsteht und sukzessive Erweiterungen stattfinden. Damit folgt die Strategie Mobile First dem Trend, dass immer mehr Nutzer mit dem Smartphone oder Tablet im Internet surfen und nicht mehr, wie zuvor üblich, auf dem Desktop. Seit 2015 stieg der Anteil der Internetuser in Deutschland, die ihr Smartphone oder Tablet zum Surfen nutzen, auf rund 80 %.

Im Zuge dieser Entwicklung mussten und müssen sich Webdesigner, Webmaster und auch SEOs immer häufiger fragen, wie Inhalte für mobile Endgeräte optimiert werden können. Die mobile Optimierung ist eine Konsequenz aus diesen Überlegungen. Dieser liegt die Vorgehensweise zugrunde, sich beim Design von Darstellung und Bedienbarkeit einer Webseite zunächst an der mobilen Usability zu orientieren. Damit löste Mobile First den bisherigen Lösungsansatz des Responsive Designs ab.

 

Die Vorteile

Wer die Strategie von Mobile First verfolgt, kann von vielen Vorteilen profitieren. Zum einen wird er damit dem Trend gerecht, mit Smartphones im Internet zu surfen. Eine mobile Optimierung findet somit automatisch schon zu Beginn der Website-Konzeption statt.

Doch auch die Desktopversion profitiert von Mobile First. Denn im Grunde handelt es sich nicht um einen Design-Ansatz, sondern um einen Content-bezogenen Ansatz: Nur die wichtigsten Inhalte kommen auf der Seite vor und nur das Wesentliche wird dargestellt. Wer seine Website später noch um weitere Funktionen erweitern will, kann das problemlos tun. Es ist immer einfacher einen größeren Bereich mit weniger Inhalten zu füllen als andersrum.

Zudem kann eine für mobile Endgeräte optimierte Seite aufgrund der schlankeren Struktur leichter an neue Entwicklungen angepasst werden als eine herkömmlich programmierte Website.

 

Journey-Driven Design

Dass Mobile First aber nicht der heilige Gral ist, zeigen Alternativen wie das „Journey-Driven Design“.

Ein Ansatz für eine zeitgerechte Herangehensweise bietet das Journey-Driven-Design von Smashing Magazine (vgl.: www.smashingmagazine.com/2017/02/mobile-first-is-just-not-good-enough-meet-journey-driven-design/). Es werden verschiedene Szenarien hinterfragt, auf die ein Nutzer bei seiner Reise auf der Website stoßen wird.

Mögliche Fragen zum Journey-Driven Design sind:

  • Mit welchem Gerät kommt der Nutzer zuerst auf die Website?
  • Wie lange verweilt er dann?
  • Wie verhält er sich auf der Website?
  • Wie verhalten sich die verschiedenen Zielgruppen?
  • Wechselt er irgendwann das Gerät?
  • Welches Gerät nutzt er als Zweites?
  • … und viele mehr!

Bei der Optimierung der verschiedenen Website-Darstellungen können also sämtliche Fragen durchgegangen werden, um die nötigen Änderungen vorzunehmen. So soll die User-Experience verbessert werden. Zum Beispiel kann sich ein Nutzer über sein Smartphone in einem Reiseportal zunächst einmal über sämtliche Angebote und Möglichkeiten erkundigen. Die eigentliche Buchung seiner Reise kann aber im Anschluss über die Desktopversion auf einem anderen Gerät erfolgen.

Wie du siehst, ist es daher besonders wichtig seine Zielgruppe und die Vorgehensweise der User zu kennen, um ihnen ein frustfreies und einfaches Nutzen zu ermöglichen.

 

User First Design

Bei dem Ansatz des User First Design von Jess Hutton aus dem Artikel „Where Do We Go from Mobile First?“ muss man sich – wie beim Journey-Driven Design – ein genaues Bild von seinen Konsumenten machen. Es ist wichtig zu wissen, welche Informationen auf welchem Darstellungsgerät wie angezeigt werden. Außerdem spielt es eine große Rolle, welche Informationen am interessantesten für die User sind.

Mit zunehmender Größe des Displays verändert sich auch das Verhalten. Auf kleinen Smartphone-Displays zählen schnelle Ergebnisse sowie kurze und prägnante Informationen. Nutzt man seinen Smartphone-Browser, möchte man etwas Bestimmtes. Man hat genaue Ziele im Kopf und möchte diese auch, so schnell es geht, erreichen.

Zudem beeinflusst das Interesse, mit welchem Gerät auf eine Internetseite gegangen wird. Ein Beispiel in der Praxis wäre die Recherche vor einem Restaurantbesuch:

  • Möchte ich mich allgemein mit einem Restaurant auseinandersetzen, dann mache ich das am Desktopbildschirm, schaue mir Bewertungen an und verschaffe mir ein genaues Bild.
  • Wenn ich mir das Menü anschauen möchte, wähle ich womöglich das Tablet und klicke mich durch das Angebot.
  • Wenn ich mein Smartphone in die Hand nehme, möchte ich eher Informationen erhalten, wie beispielsweise eine Wegbeschreibung, eine Adresse, eine Telefonnummer oder einen direkten Call-Button.

Der Unterschied zum Journey-Driven Design liegt beim Ansatz. Nach dem Journey-Driven Design wird die Reise des Nutzers priorisiert und die Website dementsprechend entwickelt. Es wird sich zudem die Frage gestellt, in welcher Reihenfolge welche Geräte genutzt werden. Dahingegen steht beim User First Design die Frage im Raum, welche Interessen mit welchem Gerät gedeckt werden.

 

Erfolgsfaktor: Zielgruppe

Bei der Entwicklung einer Website spielt die Zielgruppe eine sehr große Rolle. Deine potenziellen Kunden müssen von deiner Website angesprochen und zu einer Handlung animiert werden. Dabei ist es bei der Entwicklung einer Website wichtig zu wissen, ob es sich bei um ein B2B- oder ein B2C-Unternehmen handelt. Denn davon hängt auch ab, ob eine Website eher über mobile Geräte, oder klassich über den Desktop-Computer aufgerufen wird. Entsprechend gewinnt oder verliert der Ansatz „Mobile First“ an Gewicht.

 

Fazit

Der Ansatz „Mobile First“ ist ein guter und richtiger Ansatz, Websites aufzubauen. Dieser Ansatz bietet eine grobe Struktur, um die Inhalte für alle Nutzer zugänglich zu machen. Jedoch sollte im Vorfeld darauf geachtet werden, von welcher Zielgruppe und wie eine Website genutzt wird.

Am Ende zählt die bestmögliche Usability für die Zielgruppe. Websites, die zum Beispiel ausschließlich in Betrieben an größeren Monitoren verwendet werden, benötigen einen komplett anderen Ansatz als Seiten, die auf das mobile Nutzen ausgelegt sind. Dies ist stark von der Branche und der Thematik abhängig. Somit lässt es sich nicht verallgemeinern, welche Methode die Richtige ist. Wie bereits oben belegt, lässt sich jedoch feststellen, dass Mobile First eine gängige Methode für die Zukunft ist, womit der Großteil der Websites für die bestmögliche Nutzung vorbereitet sind.

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